Die Revolution der Kamerasysteme im Motorradbereich
In den letzten Jahren wurden immer häufiger radarbasierte Systeme in Motorrädern eingesetzt. Nun stehen Kameras als zukunftsweisende Technologie auf dem Vormarsch. BMW scheint hier einen Schritt voraus zu sein und hat kürzlich einen Patentantrag für ein stereoskopisches Kamera-Setup eingereicht.
Indem zwei Kameras in den Spiegelgehäusen des Motorrads angebracht werden – wie beispielsweise bei der K1600B im Patent beschrieben –, erlangt das System Tiefenwahrnehmung und kann so bei der Entwicklung verschiedener Technologien eine wichtige Rolle spielen. Da die Kameras in den Spiegeln platziert sind, könnte dieses System auch schnell auf andere Modelle übertragen werden.
Matrix-LED-Scheinwerfer für Motorräder
Das primäre Ziel des BMW-Designs besteht darin, Motorrädern den Einsatz von Matrix-LED-Scheinwerfern zu ermöglichen. Diese Technologie ist bereits in vielen modernen Autos verbreitet und ermöglicht es, das Fernlicht bei entgegenkommenden Fahrzeugen automatisch abzublenden. In diesem Jahr hat Kawasaki der H2 SX ein automatisch abblendendes Scheinwerfersystem hinzugefügt, das eine einzelne Kamera hinter dem Windschild verwendet, um entgegenkommende Fahrzeuge zu erkennen. Matrix-LED-Systeme gehen jedoch weit über diese Technologie hinaus.
Wie der Name schon andeutet, verwenden Matrix-LED-Scheinwerfer ein ganzes Netzwerk von LEDs, um den Lichtstrahl zu erzeugen, wobei jede LED für einen begrenzten Teil des Lichtspektrums verantwortlich ist. In Verbindung mit Kameras und der entsprechenden Computertechnik können einzelne LEDs selektiv gedimmt werden, um entgegenkommende Fahrzeuge zu verfolgen und nur den Teil des Scheinwerferstrahls zu reduzieren, der direkt auf sie trifft. Das Ergebnis ist ein System, das andere Fahrer nicht blendet, aber die eigene Sicht auf die Straße nicht einschränkt, da der Rest der Straße vollständig beleuchtet bleibt.
Komplexität und zusätzliche Funktionen bei Motorrädern
Die Integration dieses Systems in Motorräder bringt eine zusätzliche Herausforderung mit sich, da sich das Motorrad in Kurven neigt und somit eine weitere Dimension für die Anforderungen an das Abdunkeln hinzukommt. Hier helfen zwei Kameras, die es dem System ermöglichen, ein dreidimensionales Bild der Umgebung zu erstellen, um das Ziel zu erreichen.
Obwohl Matrix-LED-Scheinwerfer der Hauptfokus des neuen BMW-Patents sind, bieten die Doppelkameras auch weitere Möglichkeiten. Einige Unternehmen setzen bereits Kameras anstelle von Radar für adaptive Geschwindigkeitsregelanlagen ein, wobei die stereoskopische Sicht zur Tiefenwahrnehmung verwendet wird, um die Entfernung zu voraus fahrenden Fahrzeugen zu überwachen. Die Kameras ermöglichen zudem die Implementierung von Technologien wie Ampelerkennung und Verkehrszeichenerkennung. Somit kann das Motorrad sowohl die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung als auch den Status einer Ampel (rot oder grün) erfassen und sogar Bremslichter vorausfahrender Fahrzeuge erkennen, um frühzeitig vor einer Verlangsamung zu warnen.
Von Autos zu Motorrädern: Die Zukunft der Sicherheitstechnologie
Da diese Technologie im Automobilbereich bereits erfolgreich eingesetzt wird, ist es wahrscheinlich, dass das BMW-Patent die Zukunft der Motorradtechnik genau vorhersieht. Wir können damit rechnen, dass High-End-Motorräder wie die K1600 und möglicherweise die nächste Generation der R1250GS (voraussichtlich eine R1300GS), die im Laufe dieses Jahres debütieren soll, von diesen Innovationen profitieren werden.
Zusammenfassung: BMW entwickelt Stereokameras für Motorräder: Die Zukunft der Sicherheit auf zwei Rädern
BMW treibt die Entwicklung von Stereokameras für Motorräder voran und eröffnet damit zahlreiche Möglichkeiten für die Sicherheit und den Komfort von Zweiradfahrern. Matrix-LED-Scheinwerfer, adaptive Geschwindigkeitsregelanlagen und Verkehrszeichenerkennung sind nur einige der Technologien, die in absehbarer Zeit den Weg auf unsere Motorräder finden werden. Bereits heute zeichnet sich ab, dass High-End-Modelle wie die K1600 und die nächste Generation der R1250GS von diesen Fortschritten profitieren werden.
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