Autoren: Vincent Arzenton, PMS
Am vergangenen Sonntag hat sich in der Schweiz ein unwahrscheinliches Spektakel abgespielt: Vor Freude funkelnde Kinderaugen blitzen mitten unter Tausenden Bikern auf. Was erst etwas unverständlich klingt, ist in Dübendorf längst sorgsam gepflegte Tradition. Aus der gesamten Schweiz sowie aus dem benachbarten Ausland kommen vor allem Biker und Motorsport-Freunde zusammen, um gemeinsam Spenden für körperlich Beeinträchtigte zu sammeln.
Jedes erste Wochenende im Mai öffnet der Love Ride auf dem Gelände des Militärflugplatzes in Dübendorf bei Zürich seine Tore. Was als reine Biker-Veranstaltung 1993 anfing, ist mittlerweile auch ein gefragter Anlass für Familien. Das Fest bietet eine gemeinsame Fahrt, Live-Musik, und natürlich Verpflegung. So verbindet man Wohltätigkeit mit einer guten Portion Spass. Für auf den Rollstuhl angewiesene Menschen ist dies aber ein besonderes Jahres-Highlight. Zum mittlerweile 31. Mal finden sich also um Punkt 8 Uhr früh verschiedenste Motorräder, Trikets und Gespanne vor Ort ein.
Benefiz trifft Hobby
Wenn sich das Rahmenprogramm auch jährlich verändert, der Höhepunkt bleibt derselbe: die Idee, gehandicapten Personen die Gedanken an ihre fehlende Mobilität für einen Tag vergessen zu lassen. Nach den ersten Musikauftritten ermöglichen die Biker ihnen um 11 Uhr nämlich die Chance, als Beifahrer die absolute Freiheit der Strasse zu erleben. Der Rideout bezeichnet eine 60km Route durch die im Frühlingsgrün erblühende Natur der Region. Es gelingt, was landesweit seinesgleichen sucht: eine einzigartige Brücke von sozialem Engagement zu cooler Freizeitgestaltung.
Die Trikerin Bea Berwert schildert uns ihre Beweggründe: „Seit ich mein Trike habe, fahre ich mit behinderten Menschen am Love Ride. Die glücklichen Gesichter und die Freude der Menschen – einmalig!“ Tatsächlich konnte fast allen zahlreich erschienenen Menschen mit Handicap eine Mitfahrgelegenheit geboten werden, wie uns Bruno Leutwyler als Chairman stolz erklärt.
Der musikalische Rückenwind erklingt durch unter anderem Marc Storace und Marc Amacher. Für kulinarische Bedürfnisse stehen warme sowie kalte Speisen bereit, beim E-Rollstuhl Hockey-Match kann man den sportlichen Wettkampf trotz Einschränkung verfolgen, für die Kleinen gibt es mehrere Hüpfburgen und einen Kinderschminkstand. Die Sängerin Jeanette Macchi-Meier führt gekonnt durch das Tagesprogramm, während der Comedian und Rennfahrer Michel von Tell sich eher dezent unter die Besucher mischt.
Viel Licht und ein Schatten
Sogar das Wetter scheint seinen Beitrag leisten zu wollen, so schenkt es den Besucherinnen und Besuchern doch durchweg sanften Sonnenschein bei moderaten Temperaturen. Mit den ersten Regentropfen wartet es allerdings brav haargenau bis zur Verabschiedung auf der Bühne.
Ein unvergesslicher Tag im Geiste der sozialen Verantwortung also, der nur von einer negativen Meldung getrübt wird: Ein Autofahrer kollidiert mit einem Seitenwagen beim Rideout, es gibt 4 Verletzte. Als Chairman drückt Leutwyler stellvertretend sein Mitgefühl aus: „Ein Unfall, wie er heute
passierte, ist unendlich tragisch und überschattet den Anlass. Wir wünschen den verletzten Personen von Herzen gute Besserung und sind mit unseren Gedanken bei ihnen.“
Über 6.000 Besucher konnte man dieses Jahr begrüssen. Auch wenn die Gesamtsumme der Spenden noch aussteht, haben die Auszähler die 200.000 Franken schon überschritten. Insgesamt konnten die Love Rides über die Jahre bisher mehr als 8 Millionen Franken für wohltätige Zwecke sammeln.
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- Mark Neale(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Letzte Aktualisierung am 2024-12-21 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API