Viele Hersteller haben für verschiedene Modelle ein Radarsystem angekündigt. Durch einen radargestützten Tempomat passt sich die Geschwindigkeit des Motorrads automatisch an die aktuelle Verkehrslage an. Jetzt sind Patentzeichnungen des Radarsystems für die Africa Twin aufgetaucht.
Radar, der neue Standard?
Ducati, BMW und KTM setzen bei der Radartechnologie auf das System von Bosch. Auch Kawasaki wird zukünftig Bosch-Technik nutzen, eine entsprechend ausgestattete Ninja H2 SX SE+ wurde erst vor Kurzem gesehen, die offizielle Ankündigung steht allerdings noch aus.
Honda hielt sich bisher mit Ankündigungen zurück, obwohl auch sie an einer entsprechenden Technik arbeiten. Patente einer mit Radar ausgestatteten Gold Wing sind bereits aufgetaucht. Bisher war es allerdings noch unklar ob auch sie die Technik bei Bosch lizenzieren, oder ob sie etwas Eigenes entwickeln.
Radar mit Kameraunterstützung
Ganz klar ist immer noch nicht, ob es eine Eigenentwicklung ist, aber die jetzt aufgetauchten Patente der mit Radar ausgestatteten Afrika Twin, zeigen eine erweiterte Nutzungsmöglichkeit. Neben dem Radar sollen auch Kameras eingesetzt werden, wodurch eine zusätzliche Ebene der Umgebungsüberwachung ermöglicht wird und Nachteile der Radartechnologie umgangen werden.
Ein Radar kann sehr gut andere Fahrzeuge erkennen, auch wenn die Sichtverhältnisse nicht besonders gut sind, zum Beispiel bei Nebel. Auch der Abstand zu den Fahrzeugen kann sehr gut erfasst werden, was für die automatische Geschwindigkeitsanpassung genutzt wird.
Bremslichter, Straßenschilder oder die aktuelle Schaltung der Ampel kann ein Radarsystem nicht erkennen, hier können Kameras die Vorteile ausspielen. Mit einer entsprechenden Technik könnte der Tempomat nicht nur die Voreingestellte Geschwindigkeit halten und bei dichter werdendem Verkehr verlangsamen, das System könnte auch anhand von Verkehrsschildern die Geschwindigkeit drosseln oder auf eine rote Ampel aufmerksam machen.
Kommunizierende Fahrzeuge
Daneben möchte Honda auch das Motorrad mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur koppeln. Verschiedene Fahrzeuge könnten so miteinander kommunizieren und auf Gefahren im Straßenverkehr hinweisen. Eine Vernetzung der Fahrzeuge auf der Straße soll zukünftig auch das autonome Fahren sicherer machen.
Zwei Sensoren am Heck
Sieht man sich die Patentzeichnungen an, dann sieht man Hondas Pläne an einem Radarsystem an der Front und zwei weiteren am Heck. Bisher planen die meisten Hersteller das System nur an der Front einzusetzen. Nur Ducati hat die Multistrada auch am Heck damit ausgestattet, um vor sich nähernden Fahrzeugen zu warnen.
Honda geht hier noch einen Schritt weiter und setzt zwei Radarsensoren am Heck ein, die mehr zur Seite geneigt sind. Dadurch können nicht nur Fahrzeuge hinter dem Motorrad überwacht werden, auch Fahrzeuge, die neben einem sind, oder sich von der Seite nähern, werden erfasst.